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Thema: Kakteendüngung, Nährstoffgehalt des Bodens in der Natur

  1. #11
    Erfahrener Benutzer **** Avatar von Lupus
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    Pfeil KuaS

    Hallo Marco,

    ich bin auch noch nicht so lange bei der DKG, aber alte KuaS kann man z.B. hier bestellen: http://www.cactusbooks.homedns.org/ Hab gerade geschaut, aber genau das gesuchte Heft ist nicht dabei. Einfach mal von Zeit zu Zeit reinschauen, das ändert sich ständig. Ich hab mir da auch etliche Jahrgänge bestellt.

    Gruß,
    Julian
    Docendo discimus.

  2. #12
    Moderator ***** Avatar von MarcoPe
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    Standard Echo

    Vielen Dank erst einmal für die ausführlichen Antworten!

    Ich finde, dass die meisten Überlegungen gut zusammen passen.

    @ Stefan: An den natürlichen Standorten sind wenig Nährstoffe vorhanden, schreibst du. Im Fall Stickstoff ist das sicher völlig richtig. Die anderen sollten durch die Jahrtausende währende Verwitterung bei wenig Auswaschung aber reichlich vorhanden sein.
    Das hat doch sicher schon mal jemand untersucht?
    Auch mit dem Wasser hast du sicher recht. Dabei frage ich mich oft, welchen Einfluss Tau auf die Wasserversorgung der Kakteen hat. Das sie ihn aufnehmen, davon kann man ausgehen. Aber welchen Anteil macht er aus? Ich vermute, dass er groß ist. Darüber ahben wir an anderer Stelle ja schon ausführlich sinniert.

    @ Achims und eyriesii: Eure Düngepraxis und -erfahrung spricht ja so in etwa für meine Überlegungen, oder? Auf die Kaliumbedeutung bin ich übrigens über den Rasen gekommen. Den düngt man aus dem gleichen Grund im Herbst mit wenig Stickstoff.
    Sicher muss man bei bestimmten Kakteen spezieller auf die Bedürfnisse eingehen. Mir geht es ja eigentlich um so eine allgemeine Düngestrategie, die ich erst einmal für alle meine Kakteen anwenden kann, um dann bei einigen Ausnahmen zu machen. Das ist wie mit der Temperatur im Winter: Pilos und Melos hält man auch wärmer, als die anderen...

    @Lupus: Danke für den Link! Herrn Dr. Gutte kenne ich sogar persönlich, nachdem ich zu Beginn des Monats bei den Berliner Kakteenfreunden war. Es scheint mir selber so ein wandelndes Lexikon zu sein. Bei der Berliner Gruppe könnte ich mir das Heft sogar ausleihen...
    Was steht da eigentlich drin in dem Artikel? Ist der zu lang, als dass man ihn in ein paar Sätzen zusammen fassen könnte?

    Gruß Marco
    http://www.kakteenfreunde-berlin.de/
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  3. #13
    Erfahrener Benutzer ***** Avatar von OPUNTIO
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    Standard

    Zitat Zitat von stefang Beitrag anzeigen
    Hallo Marco,

    Das Problem ist aber das Fehlen von Stickstoffverbindungen. Diese sind organischen Ursprungs, sonst könnten sie nicht von den Pflanzen verwertet werden. Normalerweise stammen diese aus verrottetem Pflanzenmaterial, also Humus. Den gibts aber in der Regel selten dort, wo die Kakteen wachsen. Also behilft sich die Natur mit einem "Trick", indem sie Mikroorganismen einsetzt, die den Stickstoff aus der Luft in eine für Pflanzen verwertbare Form überführt. Wir machen das hierzulande mit Dünger.


    Stefan

    Hallo Marco
    Man sollte hier vielleicht das ganze einjährige ''Unterholz'' nicht ausser acht lassen das zum Ende der feuchten Periode abstirbt und den Boden irgendwann schon mit etwas Stickstoff versorgt.
    Interessant wäre folgendes zu wissen: Damit sich organisches Material zersetzt ist Feuchtigkeit notwendig. Wird der Stickstoff der zerfallenden Pflanzenreste zu Beginn der Regenzeit frei,stellt sich die Frage wer als erstes in den Genuss desselben kommt. Die vorhandenen mehrjährigen, wie Kakteen, oder die schnell keimenden Sämlinge eben dieser einjährigen Pflanzenreste?
    Gruß Stefan
    '' Gras ist IMMER nass. Sonst wäre es ja nicht grün '' Frl. Rottenmeyer

  4. #14
    Moderator ***** Avatar von MarcoPe
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    Hallo Opuntio,

    interessante Frage! Als Pflanzengemeinschaft werden die sich das alle mit den Bodenlebewesen teilen, die ja auch etwas Stickstoff brauchen, oder
    Also noch mehr Konkurrenten um das bisschen N.

    Gruß Marco
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  5. #15
    Erfahrener Benutzer ***** Avatar von stefang
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    Hi,

    ich hab mal versucht, noch ein wenig mehr über die Stickstoffversorgung und die Wasseraufnahme aus Tau/Nebel herauszufinden. Gar nicht so einfach, aber ein paar interessante Links kann ich euch bieten:
    http://www.chemievorlesung.uni-kiel....ung/dueng2.htm
    aber auch Wikipedia hilft (Stichworte: Stickstoff, Stickstofffixierung, Azotobacter, Cyanobakterien).
    Zum Thema Aufnahme von Tau oder Nebel hab ich wenig konkretes gefunden, besonders in Bezug auf Kakteen. Aber wenn man sich das Klima z.B. in der Atacama-Wüste ansieht (http://plata.uda.cl/MINAS/APUNTES/GE...r001clima1.htm), müssen die Pflanzen einen Weg gefunden haben, auf diese Weise an ihr Wasser zu kommen. Die Überwiegende Menge des ohnehin spärlichen Niederschlags stammt hier vom regelmäßig auftretenden Küstennebel.

    Aber das schönste an einer Internet-Recherche ist ja immer, dass man unverhofft schöne Dinge findet. Diese Fotos müsst ihr euch ansehen!
    http://www.atacamaphoto.com/sitemap1.htm

    Ich hoffe, euch gefällts
    Stefan

  6. #16
    Erfahrener Benutzer **** Avatar von Lupus
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    Blinzeln tipp, tipp, tipp...

    Zitat Zitat von MarcoPe Beitrag anzeigen
    ...Was steht da eigentlich drin in dem Artikel? Ist der zu lang, als dass man ihn in ein paar Sätzen zusammen fassen könnte?...
    Zitiert aus:

    Alt, D.(2001): Einige Zwischenergebnisse zum Einfluss unterschiedlicher Stickstoffdüngung auf Wachstum und Blütenbildung zweier Kakteenarten - Kakt. and. Sukk. 52: 183 - 192


    "Zusammenfassung

    Ein Stickstoffsteigerungsversuch mit Mammillaria standleyi und Rebutia fiebrigii erbrachten in den ersten eineinhalb Jahren folgende Zwischenergebnisse:

    1. Beide Pflanzen vertragen aussergewöhnlich hohe N-Konzentrationen. Rebutien, die zu Versuchsbeginn 5000 mg N/l Substrat erhielten, zeigten zwar vermindertes Wachstum, wiesen ansonsten jedoch keine Schäden auf. Mammillarien zeigten bei diesen Konzentrationen kaum Wachstumseinbußen und vertrugen die hohen N-Konzentrationen besser als Rebutien.

    2. Das beste Wachstum wurde im Konzentrationsbereich von 500-2000mg N/l Substrat erzielt. In diesem Konzentrationsbereich kam es bei Rebutien zu Veränderungen der Pflanzenform, da die Höhe der Pflanzen stärker als der Durchmesser gefördert wurde, so dass die Pflanzen mehr säulenförmig erschienen. Ausserdem erschienen die stärker gewachsenen Pflanzen optisch weniger bedornt als die schwach mit N gedüngten Varianten. Die Messung der längsten Dornen ergab einen Trend abnehmender Dornenlänge mit steigender N-Düngung. Bei Mammillarien wurde das äussere Erscheinungsbild durch hohe N-Versorgung kaum beeinträchtigt, da an der Kugelform der Pflanzen sich nichts änderte und der Trend abnehmender Dornenlänge mit zunehmender N-Versorgung nur sehr schwach ausgeprägt war.

    3. Mammillarien haben bisher nicht geblüht. Bei Rebutien hatte der Stickstoff einen sehr starken Einfluss auf die Blütenzahl. Mit steigender N-Düngung nahm die Blütenzahl stark zu, so dass die am besten gewachsenen Pflanzen mit einer N-Düngung von 500-2000 mg/l Substrat die meisten Blüten bildeten. Die nicht oder nur wenig mit N gedüngten Pflanzen bildeten wesentlich weniger Blüten.

    4. Bei Rebutien hat der Versuch gezeigt, dass die N-Optima für bestimmte Pflanzeneigenschaften nicht zusammenfallen. Hohes N-Angebot begünstigt einerseits Wachstum und Blütenbildung, führt jedoch andererseits zu einer veränderten Pflanzenform und erweckt den optischen Eindruck einer geringeren Bedornung, so dass möglicherweise der ästhetische Eindruck der Pflanzen beeinträchtigt wird. Bei der N-Düngung muss daher ein Kompromiss gefunden werden.

    5. Ernährungsstörungen durch zu niedriges oder zu hohes N-Angebot sowie P- und K-Mangel lassen sich am äusseren Erscheinungsbild der Pflanzen nicht ohne weiteres erkennen. Eine in Abständen erfolgende Substratanalyse zur Kontrolle der Nährstoffversorgung ist daher empfehlenswert."

    Gruß,
    Julian
    Docendo discimus.

  7. #17
    Moderator ***** Avatar von MarcoPe
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    Hallo Julian und Danke für die schnelle Reaktion!

    Viele nützliche Inforamtionen:
    1. Zeigt möglicherweise das zweite Wachstumsgesetz: Mit steigender Düngermenge nimmt der Zuwachs ab und schließlich wächst die Pflanze weniger (Mitscherlich).
    2. Eine größere Menge N ist möglich, vielleicht auch sinnvoll, aber die Pflanzen sind irgendwann einfach nicht mehr schön (und sicher auch anfälliger für Erkrankungen).
    3. Die Düngermenge scheint recht hoch zu sein, aber erfolgversprechend.
    4. Die Entscheidung muss dann jede(r) für sich treffen. Aber gut sollen die Pflanzen ja aussehen.
    5. Kommt für uns ja nicht in Frage, wegen der Kosten.

    Hmm, das spricht jedenfalls auch für den Botanischen Garten hier in Berlin. Dort werden die Freilandkakteen mit Blaukorn gedüngt und es funktioniert sehr gut.

    Gruß Marco
    http://www.kakteenfreunde-berlin.de/
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  8. #18
    Moderator ***** Avatar von MarcoPe
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    Hallo Stefan,

    das mit dem Stickstoffkreislauf ist wirklich kompliziert...

    Der link zu den Fotos ist super!

    Gruß Marco
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  9. #19
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    Ich denke das in der Natur eine Symbiose mit Mikroorganismen besteht, die den Luftstickstoff für die Pflanzen in Nitrat umwandeln. So kommen die Pflanzen u.a. an ihr Nährstoffe.

    Bei mir wird alle 4-6 wochen je nach Wetter mit Dünger gegossen während der Wachstumssaison..

    Gruß Dominique

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