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Thema: Wie trennt man eine Gruppe von 3 Trichocereus peruvianus?

  1. #1
    Erfahrener Benutzer *** Avatar von jpx
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    Standard Wie trennt man eine Gruppe von 3 Trichocereus peruvianus?

    Hallo zusammen,

    ich habe heute von einem Nachbarn, der meine Kakteenaktivitäten im Garten verfolgt hat, 3 nette Kakteen bekommen. Sie sind in einem Topf mit ziemlich feuchter Erde, weil sie im Sommer auf der Terrasse gestanden haben und kein optimales Substrat hatten. Die Kakteen sind vor 15 Jahren aus Samen selbst gezogen worden (gekauft in den USA). Sie sind ca. 25 cm groß und haben jeweils einen Durchmesser von 8 cm. Eine von ihnen hat einige helle Flecken (die ja u.U. auf zu hohe Feuchtigkeit/Luftfeuchtigkeit zurückzuführen ist und diese Pflanze hat evtl. eine Schadstelle (vgl. Foto 4), wobei ich nicht sagen kann, ob es evtl. eine Blüte war, die dort ausgetreten ist. Ist das in dem Alter möglich?

    Der Nachbar möchte eine davon einzeln eingeplanzt behalten, so dass ich 2 Planzen behalten kann.

    Dazu habe ich folgende Fragen:

    1. Wie kann ich die Kakteen am besten trennen, ohne sie zu kappen und neu zu wurzeln? Ich möchte aber nicht das ganze alte Substrat entfernen!

    2. Wäre es ratsam, sie nicht zu trennen und in einem großen Topf dauerhaft zu belassen? Ist das überhaupt möglich, so nahe eingepflanzte Kakteen längerfristig zusammen zu lassen (würde mir am besten gefallen). In diesem Falle könnte ich dem Nachbarn ja eine Einzelpflanze in der Größe kaufen.

    3. Die Pflanzen sind - wie gesagt - in ziemlich nasser Erde und sind schon jahrelang nicht gedüngt worden. Wäre es ratsam, sie vor der Trennung erst mal zu düngen und die Trennung in 2 Wochen vorzunehmen, soweit diese überhaupt empfehlenswert ist?

    4. Ich habe mineralisches Substrat (Vulcatec) mit Bims etc. Wäre es ratsam, das beim Nachbarn vorhandene Ergänzungssubstrat (Serames Tongranulat aus gebranntem Ton beizumischen, wenn ja, in welchem Umfang? (vgl. Fotos)

    5. Wenn ich die Pflanzen trennen sollte oder müsste, wäre es sinnvoll nur die eine Pflanze zu trennen, die der Nachbar gerne behalten möchte und die anderen beiden zusammen in einen größeren Topf langfristig zu pflegen, oder sollte ich die beiden verbleibenden Pflanzen in einzelne Töpfe setzen?

    6. Sollte ich die Pflanze mit der Schadstelle besser entsorgen oder was kann man da machen?

    Ich hoffe, dass mir der eine oder andere einen Tip geben kann. Neben Ingo (der mich hier unglaublich unterstützt), sind vor allem Marco und Ernst gefragt, der im übrigen auf seiner homepage einen unglaublich detaillierten Beitrag hat, wie man Kakteen aus einem Torfsubstrat herauslöst und diesen Torf mit viel Mühe entfernt. Das ist mir aber doch etwas zu heikel, daher suche ich nach einer einfacheren Lösung.

    Vielen Dank im voraus für Eure Hinweise und beste Grüße
    Jürgen

    IMG_6507.jpg


    IMG_6508.jpg

    hier mal ein Blick von dem feuchten Substrat

    IMG_6510.jpg


    hinten mittig die "Schadstelle"

    IMG_6511.jpg


    IMG_6512.jpg

  2. #2
    Erfahrener Benutzer ***** Avatar von muddyliz
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    Standard

    Wenn die Erde nass ist, kannst du die 3 gleich trennen nach der Methode auf meiner HP. Wichtig: Vor dem Einpflanzen mindestens (1-)2 Wochen trocknen lassen. Nach dem Einpflanzen frühestens nach 1 Woche langsam angießen.
    Jeder einzeln ist besser, sonst pieksen sie sich mit der Zeit gegenseitig.
    Die Schadstelle vorerst so lassen, aber weiter beobachten.
    Trichos wollen Fütter haben, 20-30% Blumenerde oder Graberde sollten es schon sein. Siebe aus dem Vulcatek-Substrat alles unter 1 mm aus, sonst wird das Substrat zu klumpig. Seramis kannst du bis zu 20% beimischen, musst du aber nicht. Als Grunddüngung kannst du gleich noch etwas Dünger beimischen, ich empfehle Oscorna Horn- und Knochenmehl.
    Gruß Ernst
    Meine Kakteenhomepage: Infos, Tipps, Basteleien, Hybriden http://esp-kakteen.npage.de/

  3. #3
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    Standard

    Hallo Jürgen,

    die sehen frisch und munter aus.
    Die "Schadstelle" könnte vielleicht von einem Piekser seines Nachbarn sein.
    Ernst hat zu Möglichkeiten und Vorgehensweise alles gesagt. Mach das mal so.

    Grüße von
    Ingo.

  4. #4
    Erfahrener Benutzer *** Avatar von jpx
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    Standard Darstellung der Trennung von 3 Säulenkakteen

    Hallo zusammen,

    obwohl ich großen Respekt vor der durchzuführenden Maßnahme hatte (eben weil ich keinerlei eigene Erfahrungen hatte), habe ich mich entschlossen, den wunderbaren Erläuterungen von Ernst zu folgen, der den Vorgang sehr detailliert auf seiner homepage beschrieben hat:

    http://esp-kakteen.npage.de/kakteen-enttorfen.html

    Mit Unterstützung meines Nachbarn, - des bisherigen Eigentümers der "Drillinge" - konnten wir die Trennung sehr gut durchführen, was wahrscheinlich auch daran lag, dass wir auf das permanente Eintauchen in einen Wassereimer verzichtet haben, sondern mit Hilfe des leichten Drucks eines Gartenschlauchs den Wurzelballen von allen Seiten so bearbeitet haben, dass das Substrat (wahrscheinlich zu 100% Pflanzerde!) vollständig entfernt werden konnte.
    Wir haben die Hinweise von Ernst in einem Punkt mißachtet, als wir die so getrennten Wurzeln nicht zum Trocknen für 1-2 Wochen beiseite gelegt haben, sondern die einzelnen Pflanzen unmittelbar in ein neues - trockenes Substrat-Gemisch (wie oben empfohlen) gesetzt haben.


    Wie sind wir vorgegangen?

    Die Dreiergruppe wurde zunächst über einem Strassengulli mit leichtem Wasserdruck komplett von allen Seiten ausgespült, so dass das Substrat komplett entfernt werden konnte.

    IMG_6519.jpg


    Auf dem Foto ist zu sehen, dass keinerlei Pflanzsubstrat mehr an den Wurzeln haftet, die miteinander verwoben sind:

    IMG_6521.jpg


    IMG_6520.jpg


    Diese Wurzeln haben wir vorsichtig auseinander gezogen, ohne dass es zu Abrissen von Wurzeln gekommen ist. Es war erstaunlich, dass dies problemlos vorzunehmen war!

    IMG_6522.jpg

    Mit einem leichten Wasserstrahl haben wir sodann die Wurzeln "geglättet", so dass alle nach unten zeigten und nicht mehr so verflochten waren. Die Wurzeln haben wir sodann mit einer Schere an der unteren Spitze einige Zentimeter
    eingekürzt, damit sie im neuen Substrat nicht waagerecht liegen.

    Danach haben wir die Pflanze zunächst tief in den neuen Topf gesetzt, mit Erde angefüllt und sodann die Pflanze langsam höher gezogen, damit alle Wurzeln möglichst längs im Topf liegen und nicht quer. Bei diesem Vorgang wurde das Substrat immer wieder leicht verdichtet.

    Als Ergebnis zeigen wir die 3 Einzelpflanzen in einem trockenen Pflanzesubstrat. Sie werden erstmals nach 2 Wochen etwas gewässert und nach 2 Monaten gedüngt. Anfang August klappt so die erste und einzige Düngung für dieses Jahr.
    Die Substratreste werde ich dann mit einem Pinsel entfernen, wenn sie abgetrocknet sind.

    IMG_6523.jpg


    Auch wenn wir nicht alle Schritte beachtet haben, die Ernst uns in seinem Beitrag vorgegeben hat, hoffen wir, dass sich die 3 Kakteen gut entwickeln und ich werde zu gegebener Zeit mal berichten.

    Nun habe ich keine Hemmungen mehr, neu anzuschaffende Säulen aus Holland, die zu 100% in einem torfhaltigen Substrat stecken, beim Umtopen teilweise aus diesem Substrat zu befreien und in ein überwiegend mineralisches Substrat
    einzupflanzen.

    Vielen Dank nochmals an Ernst und beste Grüße
    Jürgen

    edit: Die hässlichen weißen Steine wurde vorübergehend - mangels Vorhandensein von Natursteinen - aufgebracht.

  5. #5
    Erfahrener Benutzer ***** Avatar von kakteenfritze
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    Gut gemacht, Jürgen!
    Allerdings würde ich dieses Jahr nicht mehr düngen. Wenn sie bisher nicht gedüngt wurden, könnten sie ziemlich stark darauf reagieren - mit Wachstum, zu einer Zeit, da sie langsam zur Ruhe kommen sollen. Die neuen Triebe würden so bis zur Ruhezeit nicht mehr ausreifen.

    Es grüßt
    Ingo.

  6. #6
    Erfahrener Benutzer *** Avatar von jpx
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    Ok, danke! Ich nehme an, dass sie auch ohne Dünger wachsen, denn man kann jetzt schon an der Farbgebung sehen, dass sie mit dem Wachstum beginnen. Hinzu kommt, dass ja in dem 20%igem Anteil an Gartenerde etwas Dünger vorhanden ist.

    viele Grüsse
    Jürgen

  7. #7
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    Ich hätte die Wurzeln zumindest 2-3 Tage trocknen lassen. Bei den momentanen Temperaturen dürfte das reichen, damit sie an den Wunden einen Kallus bilden. In Blumenerde sind immer Pilze und Bakterien drin, an den Wunden ist denen Tür und Tor geöffnet. Mein Tipp: Hole dir Aliette Pilzfrei und gieße die Kakteen damit an. Sicherheitshalber.
    Und in 1 Woche arbeitest du in die oberste Substratschicht je 1 gestrichenen Esslöffel Oscorna Horn- und Knochenmehl ein. Das reicht dann für gut 1 Jahr.
    Gruß Ernst
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  8. #8
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    Hallo Ernst,

    vielen Dank, werde ich so machen!

    Viele Grüße
    Jürgen

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