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Thema: Stecklinge bewurzelt aber faulig...

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  1. #1
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    Frage Stecklinge bewurzelt aber faulig...

    Liebe Gemeinschaft,

    ich bin neu im Kakteengewerbe und wollte euch fragen, was ihr zu diesen Stecklingen sagt: In Vogelsand 5 Wochen belassen, etwas besprüht und zum Schluss gegossen, wahrscheinlich etwas zu viel, denn nun haben die Stecklinge zwar Wurzeln aber sind unten auch schwarz (siehe Bilder). Muss ich nun wirklich alle abschneiden und versuchen neu zu bewurzeln oder kann ich versuchen sie trocknen zu lassen und dann in Erde zu stecken?

    Herzlichsten Dank euch!












  2. #2
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  3. #3
    Erfahrener Benutzer ** Avatar von Dicke
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    Hallo Regina, das sind ja klasse Dokus.
    Das musste ich spontan schreiben - auch, weil ich nichts informatives beisteuern kann ... ich wuerde mich wohl entschliessen, die nochmal geschnittenen Stecklinge mit den feinen neuen Wurzeln auch im Substrat vorerst trocknen zu lassen - trocken "stehen" zu lassen ... vllt. ne Woche (= "die sogenannten 7 sonnigen Uhlig-Tage" abwarten bis zum erstmaligen waessern ). Manche sehr junge Kakteenpersoenlichkeiten wuerden vllt. auch dankbar sein fuer einen größeren Topf, weil man dann giessen und mit dem Wasser auf Abstand zu den Wurzeln und den Wurzelhälsen gehen kann. Feuchtigkeitsgradienten wuerden sich ja dann auch einstellen (vllt. auch bessere). mfG

  4. #4
    Erfahrener Benutzer ***** Avatar von stachelmaus
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    Hallo,
    ich finde, die sehen ganz gesund aus... sind sie wirklich faulig? Oder ist nur die Schnittstelle schwarz verfärbt? Für mich aus der Ferne sieht das nur so aus... also ganz harmlos.

    Beim Pfropfen hab ich auch so schwarze Schnittflächen und dachte anfangs, das sei eine Infektion.

    Wenn das alles hart ist... alles gut - meine Meinung. Bist Du Dir unsicher? Du hast so viele Stecklinge, kannst ja einen Teil nachschneiden und den Rest so topfen.

    LG Heike

  5. #5
    Erfahrener Benutzer ***** Avatar von stachelmaus
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    ... und bitte nicht in Erde (Blumenerde oder Kakteenerde aus dem Baumarkt) setzen, sondern in geeignetes Kakteensubstrat!

  6. #6
    Erfahrener Benutzer ** Avatar von Avicularia
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    Hallo Dicke, (sorry, ich nenne dich wirklich ungern so, aber ich hab nirgends deinen Vornamen gefunden)

    ich begründe das sehr gerne hier, warum die handelsübliche "Kakteenerde" für Kakteen nicht geeignet ist. Die handelsübliche "Kakteenerde" ist extrem torf- und humushaltig. Wenn du dir jetzt überlegst wo Torf vorkommt, nämlich im Moor, dann machen wir uns bewusst, dass sich der Untergrund dort extrem mit Wasser vollsaugt. Das Problem dabei ist nur, dass das Substrat das Wasser sehr lange hält und es sehr lange dauert bis es wieder ganz abtrocknet. Wenn ein Kaktus jetzt über den Sommer draußen steht und es gibt eine Schlechtwetterphase, dann geht der Kaktus mit nassen Wurzeln in diese Zeit, in der die Temperaturen evtl. auch stark nach unten gehen, und kann nicht abtrocknen. Dasselbe gilt für die Winterruhe. Wie lange muss man einen Kaktus, der in Humus sitzt vor der Winterruhe nicht mehr gießen bis die Wurzeln wirklich trocken sind? Sehr lange! Und wenn mans nicht schafft führt die Restfeuchtigkeit zu Wurzelfäule. Dasselbe kann einem während der Schlechtwetterphase im Sommer passieren. Auf der anderen Seite ist es manchmal sehr schwer oder fast unmöglich wenn dieses Baumarktsubstrat erst mal ausgetrocknet ist, dieses wieder feucht zu bekommen.

    Außerdem ist die humusreiche "Kakteenerde" ein idealer Lebensraum für Trauermücken, welche erstens lästig sind, und zweitens evtl. Sämlingen gefährlich werden können. Die sind nämlich die Leibspeise von Trauermücken. Schimmel und Keime finden es noch dazu toll wenn es lange feucht ist.

    Wenn wir jetzt aber mal überlegen wo Kakteen in der Natur wachsen, dann sind das oft Felswände, Felsspalten oder ausgetrocknete Flussläufe. Das ist ein Untergrund, auf dem die Feuchtigkeit sehr schnell abfließen kann. Im Moor wirst du keinen Kaktus finden.

    Deshalb sollten wir versuchen unseren Kakteen möglichst durchlässige Substrate zu spendieren, die einerseits die Nässe abfließen lassen, auf der anderen Seite das Wasser auch speichern. Aber das passiert dann zum Beispiel im Bimsgestein und hält die Wurzeln somit nicht konstant nass.

    Für epiphytisch wachsende Kakteen gelten etwas andere Regeln, aber obwohl sie durchaus mehr Humus im Substrat möchten, so schätzen auch sie wenn das Substrat druchlässig ist.

    Ich möchte dir jetzt nicht deine Baumarktkakteenerde schlecht reden, ok, hab ich jetzt wohl doch gemacht, aber wenn du gute Erfahrungen damit gemacht hast, dann passen deine Kulturbedingungen vielleicht sogar dafür. Aber man muss extremst aufpassen wenn man so ein Substrat verwendet, denn das verzeiht keine Fehler und leitet alles gleich an die Pflanze weiter.

    Du musst meine "krasse Formulierung" in meinem vorigen Beitrag entschuldigen. Aber ich finde es schade, dass man ein Substrat als Kakteenerde verkaufen darf, das sich wirklich nicht für diese Pflanzen eignet. Denn das irritiert besonders Leute, die sich anfangen mit dem Thema zu beschäftigen sehr.

    Ich möchte aber betonen, dass das was ich hier als "handelsübliche Kakteenerde" bezeichne, sich lediglich auf die Erde bezieht, die man im Baumarkt kaufen kann. Die Kakteenerde, der erfahrenen Kakteenhändler, wie auch die von Haage, unterscheidet sich sehr davon. Diese kann man uneingeschränkt empfehlen!


    @Regina: Super, das freut mich sehr! Dann waren deine Befürchtungen umsonst. Aber besser vorsichtiger sein, als dass am Ende die Kleinen anfangen zu faulen.

    Viele Grüße
    Sabine

  7. #7
    Moderator ***** Avatar von micha123
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    Zitat Zitat von Avicularia Beitrag anzeigen
    ...
    Du musst meine "krasse Formulierung" in meinem vorigen Beitrag entschuldigen. Aber ich finde es schade, dass man ein Substrat als Kakteenerde verkaufen darf, das sich wirklich nicht für diese Pflanzen eignet. Denn das irritiert besonders Leute, die sich anfangen mit dem Thema zu beschäftigen sehr.
    ...
    Ich würde das eher so formulieren:
    Die Baumarkt-"Kakteenerde" ist zwar pur für die meisten Kakteen ungeeignet. Das Material an sich muss aber nicht schlecht sein und man muss es deswegen auch nicht entsorgen. Wenn man entsprechend viel mineralische Komponenten beimischt, dann kann man das gut verwenden. Bei z.B. 20% Humusanteil ist das Verhalten des Torfs noch ziemlich unkritisch.

    Gruß,
    Micha

  8. #8
    Erfahrener Benutzer ** Avatar von Rhipsalina
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    Auch bei mir ist wieder ein Astro-Baby innerhalb eines Tages eingegangen.....
    Ich hatte sie in Lava- Kies, nun habe ich sie schnell in Blumenerde-Quarzsandgemisch umgesetzt.
    Könnte das eventuell auch ein Pilz sein ?

    LG Regina

    DSC05774.jpg
    Home ist wo mein kleiner grüner Kaktus steht

  9. #9
    Erfahrener Benutzer ** Avatar von Dicke
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    Hallo Avicularia

    Einige Ansichten haben mich noch nicht ganz überzeugt.

    ich begründe das sehr gerne hier, warum die handelsübliche "Kakteenerde" für Kakteen nicht geeignet ist. Die handelsübliche "Kakteenerde" ist extrem torf- und humushaltig.
    Dort wo Torf enthalten ist, sind die Anteile doch meist auch angegeben. Mir ist kein Produkt bekannt, dass als Kakteensubstrat empfohlen wird und nachweislich xtrem torfhaltig ist.

    Das Problem dabei ist nur, dass das Substrat das Wasser sehr lange hält und es sehr lange dauert bis es wieder ganz abtrocknet. [..] Deshalb sollten wir versuchen unseren Kakteen möglichst durchlässige Substrate zu spendieren, die einerseits die Nässe abfließen lassen, auf der anderen Seite das Wasser auch speichern.
    Wenn ein Substrat wegen des Torfanteils Wasser schlecht aufnimmt (wie es auf der Infoseite von Uhlig formuliert ist), kann das doch ein Vorteil beim wässern (anstau- tauch-Verfahren) unserer Sukkulenten ein. Die Wurzeln nehmen Wasser mit dem Dünger schneller auf - quasie rechtzeitig, ehe es sich im Substrat verteilt und es für die Ewigkeit einnässt. Wegen des Torfanteils kann ein Substrat schön luftdurchlässig sein und es bleiben.

    Nicht wenige Hobbykaktusgärtner und Kaktusgärtner teilen eine Meinung, wonach Kaktuswurzeln so kurzzeitig wie möglich nass sein und eigentlich nie in nasser Umgebung leben wollen - außentemperaturunabhängig. Dazu passen torfhaltige Substrate doch. Die Dauer des wässerns und anstauens konnte man für Kakteen (Gewichtsklassen-abhängig) bestimmt optimieren und dies auch dort, wo die Kakteen in torfhaltigen Substraten leben. Eine Restfeuchte muss es gar nicht erst geben ... gerade in torfhaltigen Substraten kann das mit Anstau- und Tauchverfahren verhindert werden.

    Wenn wir jetzt aber mal überlegen wo Kakteen in der Natur wachsen, dann sind das oft Felswände, Felsspalten oder ausgetrocknete Flussläufe. Das ist ein Untergrund, auf dem die Feuchtigkeit sehr schnell abfließen kann.
    Und was finden wir in Spalten und an den Grenzen der Erosionsrinnen karger Landschaften noch ...; Humus und Sedimente - organische und anorganische Stoffe !
    Die Kakteen kommen inmitten von kargen Bedingungen mit wenigen Resourcen besser zurecht als die Pflanzen anderer Gruppen. Indem anspruchsvollere Pflanzen nicht mehr Fuß fassen können, fallen sie als Konkurrenten weg und das nutzen Kakteen aus - das nutzen auch Pionierpflanzen in Ruderalhabitaten für sich. Zusammen mit groß- und schnellwüchsigen Pflanzen setzen wir unserer Sukkulenten ja nicht in die Töpfe.

    Ich möchte dir jetzt nicht deine Baumarktkakteenerde schlecht reden
    Es sind nicht meine Baumarkterden. Aber ich kann dich nicht zwingen nach den Deklarationen und ausgewiesenen Bestandteilen dieser Produkte durch die Produzenten zu schauen.

    Diese kann man uneingeschränkt empfehlen!
    Aber daraus möge man doch nicht eine "völlige Uneignung" für torfhaltige Substrate folgern.

    Grüße
    die Dicke
    Geändert von Dicke (29.06.2018 um 19:44 Uhr)

  10. #10
    Erfahrener Benutzer ** Avatar von Avicularia
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    Hallo Regina,

    da muss ich Heike Recht geben. Mir machen deine Stecklinge auch einen recht guten Eindruck. Versuch mal einen nachzuschneiden. Schneide erst mal ganz wenig, dann siehst du ja ob das Gewebe angegriffen ist. Wenn das tatsächlich der Fall ist, dann achte darauf, dass du so weit alles wegschneidest, dass die Leitbündel keinerlei Verfärbungen mehr zeigen. Und wichtig ist dann das Messer nach jedem Schnitt zu desinfizieren. Aber ich wünsche dir natürlich, dass du nach dem ersten Schnitt feststellst, dass innen alles gut aussieht!

    Viel Glück und viele Grüße
    Sabine

    PS: Kannst uns ja kurz berichten wie es weitergegangen ist.

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