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Thema: Stecklinge bewurzelt aber faulig...

  1. #11
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    Ich muss auch sagen, dass ich schon lange Kakteen habe, aber mich nie so richtig eingelesen und deshalb alle in diese compo cactea erde von der Gärtnerei um die Ecke gesteckt habe. Zumindest leben noch alle - zwei meiner älteren habe ich auch noch in Reste von dieser Erde gesteckt, ich überleg grad ob ich denen den Stress antun und sie nochmals in gescheite Erde umsetzen soll?
    Aber ich lerne ja noch, immerhin war die uhlig erde schon mal eine gute Entscheidung

  2. #12
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    Achja, ich habe einen der Stecklinge ganz vorsichtig oberflächlich nachgeschnitten und es ist scheinbar nur die oberste Schicht schwarz - das ist dann eher keine Fäule oder? Die Leitbündel sehen total unauffällig aus. Nur die Würzelchen sind etwas bräunlich verfärbt... ich steck die anderen jetzt ohne nachschneiden in Substrat!

  3. #13
    Erfahrener Benutzer ***** Avatar von stachelmaus
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    ja, ich denke auch, dass das keine Fäule ist. Das würde dann ja weitergehen und braun und matschig werden.

  4. #14
    Erfahrener Benutzer ** Avatar von Avicularia
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    Hallo Dicke, (sorry, ich nenne dich wirklich ungern so, aber ich hab nirgends deinen Vornamen gefunden)

    ich begründe das sehr gerne hier, warum die handelsübliche "Kakteenerde" für Kakteen nicht geeignet ist. Die handelsübliche "Kakteenerde" ist extrem torf- und humushaltig. Wenn du dir jetzt überlegst wo Torf vorkommt, nämlich im Moor, dann machen wir uns bewusst, dass sich der Untergrund dort extrem mit Wasser vollsaugt. Das Problem dabei ist nur, dass das Substrat das Wasser sehr lange hält und es sehr lange dauert bis es wieder ganz abtrocknet. Wenn ein Kaktus jetzt über den Sommer draußen steht und es gibt eine Schlechtwetterphase, dann geht der Kaktus mit nassen Wurzeln in diese Zeit, in der die Temperaturen evtl. auch stark nach unten gehen, und kann nicht abtrocknen. Dasselbe gilt für die Winterruhe. Wie lange muss man einen Kaktus, der in Humus sitzt vor der Winterruhe nicht mehr gießen bis die Wurzeln wirklich trocken sind? Sehr lange! Und wenn mans nicht schafft führt die Restfeuchtigkeit zu Wurzelfäule. Dasselbe kann einem während der Schlechtwetterphase im Sommer passieren. Auf der anderen Seite ist es manchmal sehr schwer oder fast unmöglich wenn dieses Baumarktsubstrat erst mal ausgetrocknet ist, dieses wieder feucht zu bekommen.

    Außerdem ist die humusreiche "Kakteenerde" ein idealer Lebensraum für Trauermücken, welche erstens lästig sind, und zweitens evtl. Sämlingen gefährlich werden können. Die sind nämlich die Leibspeise von Trauermücken. Schimmel und Keime finden es noch dazu toll wenn es lange feucht ist.

    Wenn wir jetzt aber mal überlegen wo Kakteen in der Natur wachsen, dann sind das oft Felswände, Felsspalten oder ausgetrocknete Flussläufe. Das ist ein Untergrund, auf dem die Feuchtigkeit sehr schnell abfließen kann. Im Moor wirst du keinen Kaktus finden.

    Deshalb sollten wir versuchen unseren Kakteen möglichst durchlässige Substrate zu spendieren, die einerseits die Nässe abfließen lassen, auf der anderen Seite das Wasser auch speichern. Aber das passiert dann zum Beispiel im Bimsgestein und hält die Wurzeln somit nicht konstant nass.

    Für epiphytisch wachsende Kakteen gelten etwas andere Regeln, aber obwohl sie durchaus mehr Humus im Substrat möchten, so schätzen auch sie wenn das Substrat druchlässig ist.

    Ich möchte dir jetzt nicht deine Baumarktkakteenerde schlecht reden, ok, hab ich jetzt wohl doch gemacht, aber wenn du gute Erfahrungen damit gemacht hast, dann passen deine Kulturbedingungen vielleicht sogar dafür. Aber man muss extremst aufpassen wenn man so ein Substrat verwendet, denn das verzeiht keine Fehler und leitet alles gleich an die Pflanze weiter.

    Du musst meine "krasse Formulierung" in meinem vorigen Beitrag entschuldigen. Aber ich finde es schade, dass man ein Substrat als Kakteenerde verkaufen darf, das sich wirklich nicht für diese Pflanzen eignet. Denn das irritiert besonders Leute, die sich anfangen mit dem Thema zu beschäftigen sehr.

    Ich möchte aber betonen, dass das was ich hier als "handelsübliche Kakteenerde" bezeichne, sich lediglich auf die Erde bezieht, die man im Baumarkt kaufen kann. Die Kakteenerde, der erfahrenen Kakteenhändler, wie auch die von Haage, unterscheidet sich sehr davon. Diese kann man uneingeschränkt empfehlen!


    @Regina: Super, das freut mich sehr! Dann waren deine Befürchtungen umsonst. Aber besser vorsichtiger sein, als dass am Ende die Kleinen anfangen zu faulen.

    Viele Grüße
    Sabine

  5. #15
    Moderator ***** Avatar von micha123
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    Zitat Zitat von Avicularia Beitrag anzeigen
    ...
    Du musst meine "krasse Formulierung" in meinem vorigen Beitrag entschuldigen. Aber ich finde es schade, dass man ein Substrat als Kakteenerde verkaufen darf, das sich wirklich nicht für diese Pflanzen eignet. Denn das irritiert besonders Leute, die sich anfangen mit dem Thema zu beschäftigen sehr.
    ...
    Ich würde das eher so formulieren:
    Die Baumarkt-"Kakteenerde" ist zwar pur für die meisten Kakteen ungeeignet. Das Material an sich muss aber nicht schlecht sein und man muss es deswegen auch nicht entsorgen. Wenn man entsprechend viel mineralische Komponenten beimischt, dann kann man das gut verwenden. Bei z.B. 20% Humusanteil ist das Verhalten des Torfs noch ziemlich unkritisch.

    Gruß,
    Micha

  6. #16
    Erfahrener Benutzer ** Avatar von Rhipsalina
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    Auch bei mir ist wieder ein Astro-Baby innerhalb eines Tages eingegangen.....
    Ich hatte sie in Lava- Kies, nun habe ich sie schnell in Blumenerde-Quarzsandgemisch umgesetzt.
    Könnte das eventuell auch ein Pilz sein ?

    LG Regina

    DSC05774.jpg
    Home ist wo mein kleiner grüner Kaktus steht

  7. #17
    Erfahrener Benutzer ** Avatar von Dicke
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    Hallo Avicularia

    Einige Ansichten haben mich noch nicht ganz überzeugt.

    ich begründe das sehr gerne hier, warum die handelsübliche "Kakteenerde" für Kakteen nicht geeignet ist. Die handelsübliche "Kakteenerde" ist extrem torf- und humushaltig.
    Dort wo Torf enthalten ist, sind die Anteile doch meist auch angegeben. Mir ist kein Produkt bekannt, dass als Kakteensubstrat empfohlen wird und nachweislich xtrem torfhaltig ist.

    Das Problem dabei ist nur, dass das Substrat das Wasser sehr lange hält und es sehr lange dauert bis es wieder ganz abtrocknet. [..] Deshalb sollten wir versuchen unseren Kakteen möglichst durchlässige Substrate zu spendieren, die einerseits die Nässe abfließen lassen, auf der anderen Seite das Wasser auch speichern.
    Wenn ein Substrat wegen des Torfanteils Wasser schlecht aufnimmt (wie es auf der Infoseite von Uhlig formuliert ist), kann das doch ein Vorteil beim wässern (anstau- tauch-Verfahren) unserer Sukkulenten ein. Die Wurzeln nehmen Wasser mit dem Dünger schneller auf - quasie rechtzeitig, ehe es sich im Substrat verteilt und es für die Ewigkeit einnässt. Wegen des Torfanteils kann ein Substrat schön luftdurchlässig sein und es bleiben.

    Nicht wenige Hobbykaktusgärtner und Kaktusgärtner teilen eine Meinung, wonach Kaktuswurzeln so kurzzeitig wie möglich nass sein und eigentlich nie in nasser Umgebung leben wollen - außentemperaturunabhängig. Dazu passen torfhaltige Substrate doch. Die Dauer des wässerns und anstauens konnte man für Kakteen (Gewichtsklassen-abhängig) bestimmt optimieren und dies auch dort, wo die Kakteen in torfhaltigen Substraten leben. Eine Restfeuchte muss es gar nicht erst geben ... gerade in torfhaltigen Substraten kann das mit Anstau- und Tauchverfahren verhindert werden.

    Wenn wir jetzt aber mal überlegen wo Kakteen in der Natur wachsen, dann sind das oft Felswände, Felsspalten oder ausgetrocknete Flussläufe. Das ist ein Untergrund, auf dem die Feuchtigkeit sehr schnell abfließen kann.
    Und was finden wir in Spalten und an den Grenzen der Erosionsrinnen karger Landschaften noch ...; Humus und Sedimente - organische und anorganische Stoffe !
    Die Kakteen kommen inmitten von kargen Bedingungen mit wenigen Resourcen besser zurecht als die Pflanzen anderer Gruppen. Indem anspruchsvollere Pflanzen nicht mehr Fuß fassen können, fallen sie als Konkurrenten weg und das nutzen Kakteen aus - das nutzen auch Pionierpflanzen in Ruderalhabitaten für sich. Zusammen mit groß- und schnellwüchsigen Pflanzen setzen wir unserer Sukkulenten ja nicht in die Töpfe.

    Ich möchte dir jetzt nicht deine Baumarktkakteenerde schlecht reden
    Es sind nicht meine Baumarkterden. Aber ich kann dich nicht zwingen nach den Deklarationen und ausgewiesenen Bestandteilen dieser Produkte durch die Produzenten zu schauen.

    Diese kann man uneingeschränkt empfehlen!
    Aber daraus möge man doch nicht eine "völlige Uneignung" für torfhaltige Substrate folgern.

    Grüße
    die Dicke
    Geändert von Dicke (29.06.2018 um 20:44 Uhr)

  8. #18
    Erfahrener Benutzer ** Avatar von Avicularia
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    Hi nochmals,

    Ich möchte die Unterhaltung jetzt nicht einfach so verlassen. Aber ich glaub wir sind hier grundsätzlich sehr unterschiedlicher Meinung. Ich könnte jetzt wieder die gleichen Argumente, anders formuliert wie in meinem letzten Post anführen, aber am Inhalt würde sich wohl nichts ändern. Kannst ja mal nach Compo Kakteenerde googeln. Ich glaub das ist so die gebräuchlichste. Ein Bestandteil ist Hochmoortorf. Ich finde einfach Kakteen und Torf passen nicht zusammen. Mir ist die auch viel zu nährstoffreich. Ich möchte selbst die Kontrolle über die Nährstoffversorgung bei meinen Pflanzen haben. Und das geht am besten wenn ich den Dünger selbst zuführe.

    Offensichtlich funktioniert das bei dir aber sehr gut. Und da bekanntlich mehrere Wege nach Rom führen, gehen wir beide wohl zwar in die selbe Richtung aber beschreiten dabei unterschiedliche Wege.

    Viele Grüße
    Sabine

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