Kakteen sind bekanntlich mit Katzen verwandt und machen daher (nur), was sie wollen.

Aber immer wieder erstaunlich, auf welche Ideen sie kommen, wenn sie dann unbedingt etwas wollen...

Anno 2016 hatte ich mal vom Schäppchentisch eines Fachhändlers ein hässliches Entlein von Coryphantha radians mitgebracht, Motto: mehr als schiefgehen kann's ja nicht. Ich habe den Wurzelhals strikt trocken gehalten, und Winter- und Sommerruhe beachtet; im Frühjahr und im Herbst hat sie sich aber auch kaum geregt. Dieses Jahr habe ich nichts anders gemacht - außer das Gießwasser nicht nur zu entkalken, sondern auch leicht anzusäuern.

Im Juli, noch vor der größten Hitze, fingen dann die Warzenspitzen an, sich zu entfärben. (Auch auf der Schattenseite, also kein direkter Sonnenbrand.) Oh mei, dachte ich, das wird dann wohl nix mehr...

Aber die Pflanze hatte ihre eigenen Ideen und fing an, sich neu zu erfinden - das Chlorophyll wurde auf der neuen Baustelle gebraucht:

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(Schnappschüsse vom 15.Juli, 2.August, und 24.August 2018.)

Interessant, wie die beiden Kindel - obwohl sie nur aus Zwischenraum und Warzen bestehen - es schaffen, die doch recht derben alten Dornen beiseite zu drücken...

Seit September hat sich dann nicht mehr viel bewegt - das größere Kindel hat etwa Daumennagel-Durchmesser erreicht. Nun hoffe ich, dass Mademoiselle gut durch den Winter kommt und nächstes Frühjahr wieder aufwacht und weiterwächst.

Viele Grüße,
Gerhard