Ich wollte nicht dagegen reden, aber welchen Sinn macht es, sich darüber aufzuregen? Im schlimmsten Fall bekommt man davon Magengeschwüre, und darauf hab ich nun echt keinen Bock. Menschen sind nun mal so und man wird es denen ganz sicher nicht abgewöhnen; also finde ich mich eben damit ab. Wir (Menschen) haben im Moment viel größere Probleme zu lösen als den Zimmerpflanzen die bestmögliche Pflege angedeihen zu lassen. Stichwort Klimawandel, um ein Beispiel zu nennen ...
Grüße aus dem tropischen Wien,
Herby
Die sehen darum schlimm aus, weil der jetzige Zustand der Körper irreversibel ist, die werden nicht mehr schön. Nur der neue Zuwachs kann artgerecht werden, und wenn man den nicht abtrennt und neu bewurzelt, ist das ein ungeheures Gurkengemüse, für mich aber kein kultivierenswerter Kaktus mehr.obwohl ich Andreas' Ausbruch gut verstehen kann, finde ich, daß sie so schlimm nun auch wieder nicht aussehen. Die Austrocylindropuntia sieht schon schlecht aus, aber auch das kriegt man wieder hin mit Licht, Licht und nochmals Licht, d.h. nach Eingewöhnung Sonne, Sonne, nochmals Sonne, im Winter kühl, im Sommer warm.
Herby: Dann sind Kakteen einfach die falsche Wahl, so einfach ist das .
Ich hole mir ja auch keinen Border Collie, wenn ich in einer Zweizimmerwohnung hause und der Hund nur dreimal am Tag für 'ne halbe Stunde raus kann, sondern eher 'nen Mops oder sowas. Wenn überhaupt 'nen Hund. Oder?
Und wenn ich eine unpassende Wohnung habe, dann hole ich mir halt Sachen, die mit den Bedingungen zurecht kommen. Wiederum oder?
Ansonsten: Ich habe doch kein negatives Wort über Apranti gesagt, oder? Sondern den guten Ansatz gelobt, und die Frage beantwortet.
Tut mir leid, aber ich habe dies Jahr die 30 Jahre im Kakteenhobby voll gemacht, und ich habe mich nur im ersten Winter gefreut, dass mein erster Kaktus in meiner nur künstlich beleuchteten und somit eigentlich stockdusteren Zimmerecke selbst im Winter so gut wuchs. Danach ist mir das niemals wieder passiert, und ich war seinerzeit 14, noch völlig komplett ohne Handy oder Internet, sondern schlicht mit Interesse an der Sache, vielen Büchern und 'nem Büchereiausweis .
Und danach habe ich Südbalkon und Südfenster okkupiert, und letzten Endes noch als Jugendlicher sogar Ariocarpus kotschoubeyanus über Jahre zum knospen gekriegt (Luft war zu dick in Berlin, auch geblüht hat er dann erst 30 km außerhalb bei einem Freund, bei klarerer Luft).
Ist also keine Ausrede, nicht die passenden Bedingungen zu haben. Die schafft man dann, oder sollte sich einen neuen Aspekt des gärtnerischen Hobbys erschließen. Wie zB Farne...
Klar, damit abfinden ist ein kluger Weg. Aber dafür bedeuten mir Kakteen zuviel, tut mir leid, und ich finde es schlimm, dass die quasi das pflanzliche Adäquat zum Goldfisch sind, den man sich früher auch mal eben so mitnahm, weil er nett aussah oder irgendwo auf dem Rummel verlost wurde- und wenn er in seiner Glaskugel mit bestenfalls 5 l Wasser verbuttete und verreckte, ja, dann verbuttete und verreckte er halt...
Ich finde diese Einstellung Lebewesen ggnü. ganz fürchterlich, und darum werde ich mich niemals damit abfinden, sorry- ist ja gut, wenn Dir diese Gleichgültigkeit gegeben ist .
Es ist immer wieder erstaunlich, wie der trockenste Wüstenboden die schönsten Blüten hervorbringt...
Und eben diese Probleme werden wir nicht lösen, solange wir nicht ganz unten im kleinsten privaten Bereich anfangen, unseren Planeten und seine Wunder zu wertschätzen.
@Dominik: nicht falsch verstehen, hat alles nichts mit Dir zu tun!!! Du hast nur die Diskussion ausgelöst.
Beste Grüße in die Runde.
Ingo
Ein Tier in einen Käfig stecken ist alles Andere als das Wunder Leben wert zu schätzen - aber eine Pflanze in einen (zu) kleinen Topf stecken ist in Ordnung?
Wo exakt zieht man denn nun die Grenze?
Herby
PS: Die Fragen sind nur platonisch gemeint, ich erwarte keine Antworten drauf; wollte nur mal zum selber Nachdenken anregen. Und jetzt bin ich weg!
Alles gut. Ich finde es interessant verschiedene Meinungen zu lesen.
Ich persönlich finde es auch nicht schön, wenn Pflanzen so verkommen, kann es aber nachvollziehen, dass bei manchen Leuten Pflanzen nicht so einen Stellenwert haben wie bei uns.
Ich finde es übrigens nicht so schlimm, wenn eine Pflanze ein paar "Macken" hat. Sie lebt nun mal und hat ihre Narben so wie wir. Und auch wenn eine Pflanze nicht wie im Bilderbuch aussieht, erzählt sie ihre Geschichte und hat das Recht zu leben.
Aber einmal back to topic:
Da mir hier umtopfen, wie auch nicht umtopfen empfohlen wurde, werde ich nun verfahren, wie ich es eh vor hatte.
Da die drei seit längerem schlechten Lichtverhältnissen ausgesetzt waren, und zusätzlich sehr wenig Wasser bekommen haben, halte ich den Zeitpunkt fürs umtopfen für angemessen. Der Noto bekommt normale, die anderen beiden die mineralische Kakteenerde von Kakteen-Haage. Natürlich in etwas größeren Töpfen. Und dann nach und nach etwas und etwas mehr gießen, wie man das halt im Frühjahr macht.
Außerdem muss ich übrigens meine Mammillaria umtopfen bzw. die Erde erneuern. Mein fetter Kater hat sie umgeworfen und nun ist sie ganz wackelig auf den "Beinen".
Ich habe sie vorsorglich seit ein paar Wochen nicht mehr gegossen und etwas aus der prallen Sonne genommen. Ich hoffe sie übersteht die Prozedur.
Edit:
Kann man beim Austrocylindropuntia die wirklich ganz kaputten "Arme" einfach wegschneiden?
Liebste Grüße, Apranti.
Ich finde, daß Kakteen mit Menschen einiges gemeinsam haben; nicht zuletzt, daß nicht alle schön sein können. Man sieht ihnen halt an, was sie in ihrem Leben schon alles durchgemacht haben. Wichtig ist nur, daß sie irgendwann mal bei Leuten landen, die sie lieben und sich um sie kümmern. Da gibt es keinen Unterschied zwischen Kakteen und Menschen.
Wer von uns noch nie aus Mitleid eine Baumarktkaktee gekauft hat, der werfe die erste Blähtonkugel.
Apranti, ich finde es prima, daß du die drei geschenkten so schätzt und versuchst, sie aufzupäppeln =) Ich hoffe, sie kommen alle gut durch. Grad bei solchen botanischen Märtyrern ist es immer wieder ein tolles Erlebnis, zu beobachten wie sie sich erholen und wie sie dann zum ersten mal blühen. Letzteres kann allerdings dauern: nachdem ich vor einigen Jahren einen Teil der 12 Monate lang nicht gegossenen Sammlung meines Opas geerbt habe, hat sich ein Ferrokaktus noch immer nicht zum Blühen durchringen können, aber immerhin ist er einige cm gewachsen. Und es sind nur 2 von ca 50 eingegangen. Einen Schönheitswettbewerb gewinnt keine, aber das brauchen sie ja auch nicht. Hauptsache, sie sind gesund und fühlen sich wohl, damit ich sie in knapp 20 Jahren der nächsten Generation vererben kann. Und der Ferrokaktus blüht dann vielleicht mal für meine Enkel
Hey Huggle,
super Einstellung! Der Fero beschenkt dich bestimmt bald mit Blüten.
Liebste Grüße, Apranti.
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