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Thema: Reise nach Nord-Ost Argentinien - Auf großer Fahrt in den Anden

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    Standard Reise nach Nord-Ost Argentinien - Auf großer Fahrt in den Anden

    Im Tal des Rio Grande de Jujuy in Argentinien

    Ein empfindsamer Vormittag auf Kakteensuche in den Hügeln der "Pena Blanca"

    Humahuaca

    Für 4 Tage Urlaub vom Urlaub haben wir nun den stillen und angenehmen Ort Humahuaca, direkt an der Ruta 9 gelegen, als Pausenaufenthalt unserer 3-wöchigen Reise durch Nord-West Argentinien ausgewählt.
    Unsere bisherigen Aufenthaltsorte waren der bekannte Weinort Cafayate, die südlich gelegene Kleinstadt Fiambala in der Provinz Catamarca, und das sehr einsam gelegene Dorf Susques tief in den Anden gelegen. Unser Mietwagen führte uns durch menschenleere, einsame Gegenden in denen nur noch Vikunjas und wenige Vögel leben.
    Vorbei an majestätischen Schneegipfeln und erloschenen Vulkanen die bis auf über 6.000 mtr. aufragen; durch endlose Salzlagunen und an einmaligen pittoresken und farbigen Felsformationen. Aber auch vorbei an Kakteen der Gattung Trichocereus , Lobivia und Soehrensia die trotz der manchmal erreichten Höhe von über 4.500 mtr. diesen extremen Lebensbedingungen trotzen. Ein echtes Hochgebirgsklima mit starker UV-Bestrahlung und mit großen Tag- und Nachtschwankungen bei den Temperaturen.

    Wir wollen uns von der Woche im windigen Hochgebirge der Anden nun auf deutlich niedrigem Terrain auf 2.000 mtr. erholen; die Höhenkrankheit mit kalten und deshalb schlechten Nächten und der Reisestress haben uns ein wenig zugesetzt.

    Auf der Suche nach einem Nachtquartier suchen wir in der Kleinstadt Humahuaca im malerischen Tal des Rio Grande de Jujuy nach einer Übernachtungsmöglichkeit; bald sehen wir ein freundliches, blaues Gebäude am Ende der kleinen Straße, wunderbar ruhig und im Grünen gelegen. Die Kleinstadt liegt direkt an der einzigen nach Norden führenden Straße, diese Trasse stammt noch aus den Zeiten des Inka-Reiches das im 15.Jahrhundert seine größte Ausdehnung hatte.
    Wir steigen aus und sind froh ein schönes Domizil gefunden zu haben; unser Entschluss steht fest.
    Hier bin ich Mensch - hier darf ich sein.


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    Bei schönem blauen Himmel; angenehmen Temperaturen um 25 Grad sowie munterem Vogelgezwitscher lädt uns die Pension " Casa Azul " zum Besuch und zum Verweilen ein.
    Gleich beim Betreten des Hauses werden wir von einem freundlichen jungen Mann namens Francisco begrüßt.
    Hurra; "un habitation por tres noches" ist noch frei.
    Er ist der Verwalter der Pension, ein einfallsreicher Koch am Abend und ein sehr geländegängiger, sportlicher Kakteenbegleiter in einer Person wie wir später noch sehen werden.
    Zudem kennt er sich noch in den heimischen Kakteenarten aus.

    foto 1657.jpg

    Nachdem wir uns am nächsten Morgen als " Amigos de Cactus " aus Alemania zu erkennen geben, wird vom Verwalter Francisco uns gleich eine Fußwanderung in die " Pena Blanca " zu zahlreichen Kakteen und anderen Naturschönheiten angeboten.
    Erfreut mit einem einheimischen Bergbewohner wandern gehen zu können, sagen wir gleich zu.
    Am nächsten Tag geht es nach dem leckeren Frühstück los.
    Zudem wird ebenfalls im Speisezimmer die wärmende Gasheizung eingestellt.

    Mit dem Auto 20 min in die Berge; und schon sind wir am Einstieg zu den "Pena Blancas" einer malerisch gelegenen Hügelkette - Es riecht nach Kaktus in meiner Nase! Von weit oben grüßen bereits zahlreiche Trichocereus huascha.
    Es geht gut 100 Höhenmeter über große und steile Felsen nach oben; mein sehr sportlicher Begleiter ist hilfsbereit und zieht mich mit seinen kräftigen Armen nach oben.
    Endlich geschafft; wir sind oben auf dem ebenen und vollsonnig gelegenen Hügelplateau angekommen:
    Ein El Dorado für Kakteenfreunde tut sich vor uns auf.
    Alles ist vorhanden was das Herz des Kaktologen aus Stuttgart begehrt:
    säulige Lobivien, kleinbleibende Parodias, kugelrunde Gymnocalycium, Cylindroptuntia, polsterbildende Cumulopuntia, Maihuenopsis, und hochaufragende und gerade jetzt weißblühende Trichocereen säumen den Weg
    in allen Größen, Formen und Farben.
    von 10 cm bis 10 mtr. Höhe; von 20 Gramm bis 5 Tonnen .

    Mit prächtiger Bedornung und den ganzen Tag der südlichen Sonne mit Ihrer starken UV-Strahlung ausgesetzt trotzen diese Pflanzen den manchmal schwierigen Lebensbedingungen.
    Es ist Frühsommer in den Anden, keine Aussicht auf Regen in den nächsten Wochen, ausgedörrt und trocken ist das Flussbett des Rio Grande de Jujuy; die Kakteen sind deshalb stark geschrumpft. Ein genaues Identifizieren ist manchmal nicht möglich; zu viele Dornen!
    Auf Schritt und Tritt finden sich Pflanzen. Von 5 cm bis 10 mtr. Höhe ist alles zu finden.
    Gesucht werden muss hier nicht!
    Wir sind im Kakteengarden Argentiniens.

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    Aber auch historische Artefakte einer menschlichen Besiedlung sind auf diesen Hügeln zu finden; Fundamentreste aus Stein von kleinen Häusern und Tonscherben liegen hier verborgen im Sand.
    Es lebten also schon früher Menschen auf dieser aussichtsreichen Hügelkette; die gut zu verteidigen war, wie mir unser freundlicher Führer erklärte.
    Immer den Blick nach Norden; denn ob Inkakrieger oder spanische Conquistadoren; alle feindlichen Armeen kamen durch dieses Tal von Norden aus Bolivien um nach Argentinien weiter vorzudringen.

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    Die Zeiten haben sich geändert; die Ruta 9 verläuft heute friedlich im Talgrund; friedfertige Bergbewohner, Schulkinder und Touristen befahren heute die gut ausgebaute Straße durch das 200 km lange Tal. Insbesondere der Handel mit Bolivien wird über diese Straße abgewickelt. Zahlreiche bolivianische Händlerinnen kommen mit dem Bus über die nahegelegene Grenze und verbleiben viele Tage in Humahuaca um Ihre Waren in der kleinen und sympathischen Stadt auf dem dortigen Markt anzubieten.
    Besonders Wollbekleidung aus Alpaka wird hier gehandelt; aber auch die örtliche Markthalle bietet zahlreiche landwirtschaftliche Produkte an.

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    Nach 4 Tagen der Entspannung fahren wir nun das Tal auf der Ruta 9 wieder hinunter; die Stadt Salta ist unser Ziel.
    Dort erwartet uns ein argentinischer Kakteenfreund der eine Finca betreibt.
    Vorbei an der sehenswerten Inka-Festung Tilcara mit seinen beeindruckenden Trichocereensäulen.

    DSCF7383.jpg

    Aber davon mehr beim nächsten Bericht !

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  2. #2
    Moderator ***** Avatar von micha123
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    Hallo Detlef,
    danke für den Bericht und die Bilder!

    Gruß,
    Micha

  3. #3
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    Hallo Michi,

    es freut mich dass Dir mein Artikel gefallen hat.

    Es ist so interessant in Argentinien; man könnte natürlich noch wesentlich mehr darüber schreiben.

    Oder noch besser; selbst wieder hinfahren.


    Beste Grüße sendet Detlef

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