Noch einige Bemerkungen zu den Pflanzenschutzmitteln:
Es ist ganz bestimmt sinnvoll bei der Anwendung von Insektiziden Wirkstoffe, die prinzipiell verschieden sind anzuwenden um Resistenzen zu vermeiden. Davon sollte einen die Bequemlichkeit nicht abhalten.
Imidacloprid und Dimethoat gehören solchen unterschiedlichen Wirkstoffgruppen an.
Dazu ist folgendes anzumerken: Imidacloprid hat eine ausserordentlich lange biologische Halbwertszeit, wenn entsprechend mit der Zubereitung Confidor gearbeitet wird, dann werden gegossene Pflanzen bis zu 3 Monaten zu Giftpflanzen für die Insekten.
Bei Dimethoat ist das nicht der Fall der Wirkstoff wird wesentlich schneller abgebaut, daher ist is nötig nach einem kürzeren Zeitraum noch einmal zu giessen, um die geschlüpften Nachkommen zu vernichten.
Eine "Zubereitung" enthält ausser dem Wirkstoff noch weitere Substanzen, die für die Anwendung bedeutend sind. Bei der Zubereitung Provado sind dies zum einen Hilfstoffe, die Feinstaub vermeiden, zum anderen aber Substanzen, die die Oberflächenspannung herabsetzen und das Benetzen der Insekten erleichtern. Provado ist eigentlich für die Spritzanwendung konzipiert.
Bei Dimethoat-Präparaten wird eine(?) Substanz zugesetzt, die für den unangenehmen Geruch verantwortlich ist. Es ist anzunehmen, dass der eigentliche Geruchsstoff bei der Reaktion der Substanz mit Wasser entsteht, die Tatsache, dass es wieder stinkt, wenn wieder mit Wasser gegossen wird, lässt das vermuten. Ausserdem enthalten diese Zubereitungen noch Cyclohexan oder Toluol, die das Eindringen des Wirkstoffes in den Körper der Schadinsekten vermitteln sollen. Ferner ist noch ein Farbstoff zugesetzt, der es möglich machen sollen, besonders die unverdünnt(!) verschüttete oder verspritzte Zubereitung zu erkennen. Ebenso wie durch Zusatz des Geruchstoffs soll so die Anwendung sicherer gemacht werden.
Dimethoat ist in der Wirkung relativ unspezifisch und wirkt dabei teilweise auch bei Spinnmilben, Neonicotinoide wie Imidacloprid wirken spezifisch auf Insekten und haben eine geringe Toxizität für Säuger. Das darf aber keines zu sorglosem Umgang mit diese Präparaten verführen und man muss auch unbedingt vermeiden, dass sie in die Kanalisation und in die Gewässer gelangen. Egal wie unverantwortlich auch in Landwirtschaft damit umgegangen wird!
http://www.bvl.bund.de/cln_027/nn_49...html__nnn=true
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