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Thema: Welche Echinocereen

  1. #11
    Erfahrener Benutzer ***** Avatar von Reviger
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    Beitrag

    Hallo Uwe,

    ja in dieser Hinsicht hast Du völlig Recht , aber mann kann ja auch unser Wetter nicht mit dem in den z.B. Staaten vergleichen. Vor allem wenn man einmal die Gigantische Größe einzelner Bundesstaaten sieht.

    Schließlich, müssen sich die Pflanzen hier ja ganz anderen Wetter & Klima Bedingungen anpassen. Wobei die extrem Hohe Luftfeuchte im Winter bei uns wohl das größte Problem darstellt!
    Aber dies hast Du ja schon hinreichend erklärt.

    PS: Achim sorry wollte Dir hier nicht, deinen Thread zumasseln!

    Gruss Reviger

  2. #12
    Benutzer * Avatar von komtom
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    Standard Echinocereen im Winter

    Hallo Uwe, Hallo Revinger,

    klar kann man das Klima in der Heimat unserer Pfleglinge nicht mit unserem vergleichen, aber teilweise muß es trotzdem Parameter geben welche mit denen in ihrere Heimat übereinstimmen sonst könnten wir sie kaum kultivieren.

    Nun zum Verbrennen bzw. Vertrocknen ich denke selbstverständlich kann das passieren. In jenem Winter, leider weis ich nicht mehr genau welcher es war (irgend einer ende der 90er Jahre.) herrschte bei uns in der Oberpfalz ein recht kaltes (Nachts bis -15°) sonniges und trockenes Wetter. Wir hatten seit Wochen eine geschlossene Scheedecke (Februar), die Kraft der Sonne, stellenweise wegtaute, so das meine Opuntien im Steingarten im Freien standen. Sie waren jeden Tag der Sonne ungeschützt ausgesetzt und verbrannten bzw. verdörrten an den der Sonne ausgesetzten Seite. Wasser konnten sie ja aufgrund des geforenen Bodens nicht aufnehmen. Im Kalthaus waren die Pflanzen ausschließlich auf der Südseite gelblich verfärbt. Betroffen waren vor allem gering bedornte Pflanzen wie Ec. triglochidiatus oder Ec. fendleri während dicht bedornte Typen wie Ec. baileyi oder Escobarien keine Probleme damit hatten. Was natürlich in den Pflanzenzellen im Winter vorgeht kann ich nicht beurteilen, möglicherweise werden sie durch dehydration tatsächlich vergiftet. Sicher auch ein Faktor, der Stress dem die Zellen ausgesetzt waren der durch den Temperaturwechsel entstand. Letztendlich gebe ich euch recht, denn die Pflanzen waren nun dadurch sehr geschwächt und die betroffenen Stellen bekamen einen Pilzbefall welchen die meisten nicht überlebten.

    Die hohe Luftfeuchtigkeit alleine hat den genannten Pflanzen bisher noch nie geschadet, denn wenn´s richtig kalt ist, also unter -8° nimmt auch die Luftfeuchtigkeit ab. Hohe Luftfeuchtigkeit hat es eher bei Temperaturen über 0°. Kann sein dass z. B. Sclerocacteen damit ein Problem haben oder so ganz spezielle Pediocacteen. Bei diesen Pflanzen habe ich schon mal beobachtet dass sie einen Pilzbefall auf der Epidermis bekamen, dann aber am ganzen Pflanzenkörper.

    Also bis bald und Grüsse

    komtom

  3. #13
    Erfahrener Benutzer **** Avatar von Achims
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    Standard

    Hallo comtom :
    Auch eine schöne Aufsellung die Du gemacht hast.Sieht ja fast aus wie bei
    mir.GRATULATION dazu.

    Hallo UWE
    Auch zu deinen Beitrag vielen Dank.Wie Du schreibst haben wir mit diesen
    Pflanzen über deren Frostverträglichkeit bei uns noch viel zu lernen.
    Aber jedes Klima in Deutschland ist hat mal anders und da sollte jeder
    Echinocereenfan seine eigenen Maßnahmem treffen.
    Siehe "Winterkaktus" kommt aus der Rheinecke und überlebt dort, aber bei uns
    im Norden bestimmt nicht den 1.Winter draußen und so wird es auch in Bayern sein.
    Gruß Achims an alle die bis jetzt geantwortet haben und einen 2 schönen
    Advent.

  4. #14
    Moderator ***** Avatar von MarcoPe
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    Standard Verdunstungsschäden?

    Hallo Echinocereenfreunde!

    Vielen Dank für die Aufstellungen und Erfahrungsberichte. Finde ich sehr interessant und hilfreich.

    Eine Anmerkung allgemeiner Art zu Winterschäden: Über Kakteen speziell weiß ich zwar nichts in diesem Punkt, aber viele Pflanzen leiden bei Frost unter der Verdunstung, welche durch starke Sonneneinstrahlung entsteht. Besonders die Zellen der äußeren Haut verlieren soviel Wasser, dass sie absterben. Nachschub fehlt, weil die Wurzeln im trockenen und gefrorenen Boden nichts aufnehmen und die benachbarten Zellen wegen der hohen Salzkonzentration kein Wasser abgeben können. Deshalb schattiert man empfindliche Pflanzen im Winter, an der Sonnenseite. Das ist z. B. der Grund, weshalb man Rosen im Winter anhäufelt. Erfrieren tun die nicht!

    Marco
    http://www.kakteenfreunde-berlin.de/
    Kakteenversteher, Autor bei Wikipedia, Mitglied und Samenspender bei der Deutschen Kakteengesellschaft

  5. #15
    Erfahrener Benutzer **** Avatar von Achims
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    Standard

    Zitat Zitat von MarcoPe Beitrag anzeigen
    Hallo Echinocereenfreunde!

    Vielen Dank für die Aufstellungen und Erfahrungsberichte. Finde ich sehr interessant und hilfreich.

    Eine Anmerkung allgemeiner Art zu Winterschäden: Über Kakteen speziell weiß ich zwar nichts in diesem Punkt, aber viele Pflanzen leiden bei Frost unter der Verdunstung, welche durch starke Sonneneinstrahlung entsteht. Besonders die Zellen der äußeren Haut verlieren soviel Wasser, dass sie absterben. Nachschub fehlt, weil die Wurzeln im trockenen und gefrorenen Boden nichts aufnehmen und die benachbarten Zellen wegen der hohen Salzkonzentration kein Wasser abgeben können. Deshalb schattiert man empfindliche Pflanzen im Winter, an der Sonnenseite. Das ist z. B. der Grund, weshalb man Rosen im Winter anhäufelt. Erfrieren tun die nicht!

    Marco
    Hi Marco !
    Gute AW: Aber wieso leiden nicht die Kakteen darunter,jedenfalls die Frostharten Arten??.Sie bilden ein Molokühl in ihren Pflanzensaft aus ,das da heißt" FROSTSCHUTZ " es ist wohl Glyzerin??
    Gruß Achim Einverstanden ??

  6. #16
    Moderator ***** Avatar von MarcoPe
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    Wieso leiden nicht die Kakteen mit starker oder dichter Bedornung darunter? Vielleicht erklärt die Frage schon einiges.

    Viele Pflanzen haben sich an den Trockenheits-Stress gewöhnt. Um die brauchen wir uns also keine Sorgen machen. Wenn eine Art oder Sorte empfindlich reagiert, kann man das Schattieren ausprobieren. Ich denke, es müsste klappen.

    Welche Inhaltsstoffe eine Zelle frostresistent machen, kann verschieden sein. Oft ist es der Gehalt an Inhaltsstoffen, also die Konzentration. Ist sie sehr hoch, gefriert das Zellwasser nicht, ist sie nicht so hoch, gefriert es eher. Deshalb ist die trockene Haltung ja bei vielen Pflanzen sinnvoll.

    Marco
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  7. #17
    Moderator ****
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    Hallo

    Richtig, durch Schattieren wird der Gefrierstress minimiert.

    Übrigens: In höheren Lagen bilden Kakteen ein viel dichteres Dornenkleid aus als die gleichen Arten in tieferen Lagen (UV-Schutz), das konnte ich selber austesten. UV-Licht wiederum regt die Bildung zuckerhaltiger Stoffe in den Zellen an, d.h. je mehr Sonne/Licht eine Art das ganze Jahr hindurch bekommt, desto mehr Frost verträgt sie.

    Nochmals zum Gefrierstress: Die Abkühlungsgeschwindigkeit ist auch ein Faktor, der massgebend ist. Bei tiefen Temperaturen gefriert zuerst das Wasser zwischen den Zellen (extrazelluläres Gefrieren). Daurch entsteht ein Dampfdruck zum intrazellulären Wasser. Je schneller nun die Abkühlung, desto höher der Dampfdruck der Wassermoleküle, da die Wassermoleküle zum Eis wandern. Dies kann soweit gehen, dass die Zellen komplett entwässert werden. Totalwasserverlust ist tödlich für eine Zelle. Ausserdem wird durch die Entwässerung, durch den starken Druck, die Zellmembran gedehnt und zerrissen. Die Zellwände reissen und die Zellen sind innerlich ausgetrocknet.
    Das passiert vor allem auf der Sonnenseite! Schattieren hilft also den Dampfdruck in den Zellen zu reduzieren.

    Zusammengefasst kann man sagen:
    - wiederholtes Gefrieren und Auftauen reichert Salze und andere Stoffe an, dadurch tritt eine Art "Vergiftung" in den Zellen auf -> Zelltod. Dieser Prozess ist von Pflanze zu Pflanze, von Art zu Art verschieden.
    - schnelles Abkühlen führt zu überhöhtem Dampfdruck vom Innern der Zelle zum Äussern -> zu starke Entwässerung + mechanisches Reissen der Zellmembran. Abhilfe durch Schattieren.

    Letzteres ist auch tödlich für Arten, die zwar gut Frost tolerieren, aber von einem frühen, starken Kälteeinbruch überrascht werden. Dazu kann man viele immergünen Pflanzen aus dem Mittelmeerraum zählen: Oleander, Schneeball, Olive, Rosmarin, Lorbeer oder auch die chines. Hanfpalme. Durch Schattieren oder Einwickeln des Stammes (und grösserer Äste) wird verhindert, dass zu schnelles Tauen und Gefrieren die Pflanze schädigt.

    Hätte ich mehr (Frei)Zeit, würde ich mich noch viel mehr mit diesem interessanten Thema beschäftigen. Aber man(n) hat ja noch andere Hobbies und Verpflichtungen

    Grüsse, Uwe
    In Wirklichkeit sind die Dinge ganz anders als sie in Wirklichkeit sind!

  8. #18
    karlchen
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    Hallo,

    wollte dazu auch eine kleine Anmerkung loswerden.
    @Uwe: Ich hoffe du bist nicht böse aber ich glaube, das ich ein paar Sachen in deinen Ausführungen etwas konkretisieren muss.
    Das ist alles grundsätzlich richtig was du schreibst, allerdings ist der Motor des Wasserverlustes nicht der Dampfdruck, sondern der Unterschied des Osmotischen Potentials zw. Cytoplasma und Interzellularräumen. D.h. von der Eisbildung wird eine Abnahme des flüssigen Wassers ausgelöst. Dies erniedrigt das extrazelluläre Wasserpotential( je negativer das Wasserpotential desto mehr Wasser wird "angezogen"/ höhere Saugspannung).
    Durch den Wasserverlust kann es zu einer starken Anreicherung ionischer Salze kommen. Ob die Pflanze überlebt hängt hauptsächlich davon ab, bis zu welchem Grad sie der Dehydrierung widerstehen kann. Frosttolerante Pflanzen werden damit z.b. besser fertig, da sie vor Wintereinbruch die Zuckerkonzentration in den Zellen erhöhen. Zucker kann in hohen Konzentrationen besser toleriert werden als z.B. Kalium. Muss nicht unbedingt bei wiederholtem auf- und abtauen geschehen, kann auch bei dauerhaftem Gefrieren auftreten.

    Das mechanische Reissen der Zellmembran kommt so auch nicht vor.
    Der Prozess bei dem sich die Zellmembran von der Zellwand ablöst, nennt sich Plasmolyse und geschieht, wenn sich die Zelle in hypertonischer Lösung befindet oder das Osmotische Potential des Interzellularraumes grösser ist als, das des Cytosols(Wasserpotential aussen ist dann negativer als innen).
    Dies führt aber nicht unbedingt zum Zelltod (kommt auf die Pflanze an).

    Grundsätzlich stimmt es aber, das plötzliche Temperaturschwankungen schwieriger für die Pflanzen zu verkraften sind. Die Anpassungsreaktionen der Pflanzen (z.B. ihrer Membranen) können schon einige Stunden bis zu einige Tage dauern.

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