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Thema: Verholzende Unterlagen

  1. #1
    Erfahrener Benutzer ***** Avatar von OPUNTIO
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    Standard Verholzende Unterlagen

    Hallo Leute
    Ich hab da mal einige grundsätzliche Fragen an die Pfropfexperten hier.
    Also: Die Unterlage versorgt die aufgsetzte Pflanze mit Wasser und Nährstoffen, ohne die Chlorophyllfreie Kakteen wie z.B. C.silvestrii nicht lebensfähig wären.
    Soweit ist alles klar.
    Wenn die Unterlage im Lauf der Jahre verkorkt oder verholzt, kann sie logischerweise immer weniger Sonnenlicht nutzen, was schlecht für die gepfropfte Pflanze, aber auch für die Unterlage selbst ist. Ist an der Unterlage nichts Grünes mehr zu sehen, sollten eigentlich Beide mit der Zeit eingehen, oder?
    Wie sieht es aber aus, wenn auf der völlig verholzten Unterlage ein grüner Kaktus gepfropft ist, der sich durchaus selbst ernähren könnte, und nur wegen schwieriger Kulturbedingungen gepfropft gezogen wird?
    Versorgt der dann die Unterlage mit? Kann man die Beiden als EINE Pflanze ansehen, als Symbiose,oder ist die Obere ein Egoist, der nur nimmt?
    Man kann doch auch ( z.B. auf Echinopsen) tief pfropfen, und die Unterlage fast in der Erde versenken. Die bekommt doch dann auch kein Licht mehr ab.
    Gruß Stefan
    '' Gras ist IMMER nass. Sonst wäre es ja nicht grün '' Frl. Rottenmeyer

  2. #2
    Erfahrener Benutzer ***** Avatar von lophario
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    Zitat Zitat von OPUNTIO Beitrag anzeigen
    1) Also: Die Unterlage versorgt die aufgsetzte Pflanze mit Wasser und Nährstoffen, ohne die Chlorophyllfreie Kakteen wie z.B. C.silvestrii nicht lebensfähig wären.

    2) Wenn die Unterlage im Lauf der Jahre verkorkt oder verholzt, kann sie logischerweise immer weniger Sonnenlicht nutzen, was schlecht für die gepfropfte Pflanze, aber auch für die Unterlage selbst ist. Ist an der Unterlage nichts Grünes mehr zu sehen, sollten eigentlich Beide mit der Zeit eingehen, oder?

    3) Wie sieht es aber aus, wenn auf der völlig verholzten Unterlage ein grüner Kaktus gepfropft ist, der sich durchaus selbst ernähren könnte, und nur wegen schwieriger Kulturbedingungen gepfropft gezogen wird?
    Versorgt der dann die Unterlage mit? Kann man die Beiden als EINE Pflanze ansehen, als Symbiose,oder ist die Obere ein Egoist, der nur nimmt?
    Man kann doch auch ( z.B. auf Echinopsen) tief pfropfen, und die Unterlage fast in der Erde versenken. Die bekommt doch dann auch kein Licht mehr ab.
    Hallo Stefan,

    zu 1. Also: Die Unterlage versorgt den Pfröpling zwar auch mit Nährstoffen und Wasser (durch die Wurzeln), dass könnte er jedoch auch selber. Was er allerdings nicht kann wenn er chlorophylllos ist ist die Photosynthese, d.h. die Umwandlung von CO2 und Wasser durch das Sonnenlicht in Assimilate

    zu 2. Wenn der chlorophylllose Pfröpfling durch die Unterlage nicht mehr mit Assimilaten versorgt wird geht er ein. Das gleiche Schicksal erleidet die Unterlage wenn sie keine Photosynthese mehr betreiben kann.

    zu 3. Wenn der Pfröpfling chlorophyllhaltig ist kann man die Unterlage versenken. In diesem Fall pfropft man nicht da sich der Pfröpfling nicht selbst versorgen kann, sondern z.B. weil eine wurzelechte Kultur bei der Art etwas heikel ist. Die Unterlage dient in diesem Fall der Aufnahme von Wasser und Nährstoffen aus dem Substrat und nicht (oder nur in kleinem Teil) zur Bereitstellung von Assimilaten.

    Hoffe Deine Fragen damit geklärt zu haben!
    lg
    Jürgen

  3. #3
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    Naja, im Prinzip schon. Du hast bestätigt was ich geschrieben habe. Man kann also Unterlage und Pfröpfling als EINE Pflanze betrachten, oder?
    Wenn man also einen Epiphyten wie z.B. Schlumbergera, auf ein Selenicereus- Hochstämmchen pfropft, wird dieses im Laufe der Zeit von dem herabhängenden Epiphyten völlig schattiert. Sieht also schlecht aus mit der Photosynthese! Wird dann der Selenicereus vom Epiphyten mit Assimilaten versorgt, also quasi von oben nach unten? Die Photosynthese findet doch in den lichtdurchfluteten Zellen statt, oder?
    Gruß Stefan
    '' Gras ist IMMER nass. Sonst wäre es ja nicht grün '' Frl. Rottenmeyer

  4. #4
    Erfahrener Benutzer ***** Avatar von lophario
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    Zitat Zitat von OPUNTIO Beitrag anzeigen
    Man kann also Unterlage und Pfröpfling als EINE Pflanze betrachten, oder?
    Genetisch natürlich nicht, da sind es immer noch 2 Pflanzen. Praktisch gesehen bilden sie eine Einheit da sie fest verwachsen sind, durch das Leitbündel werden Wasser und Nährstoffe von der Erde nach oben und Assimilate nach unten transportiert. Wenn du es so betrachten willst wird der untere Teil von dem oberen versorgt, ja.
    lg

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