Häufiger sieht man Naturaufnahmen von vielköpfigen Pflanzen, die in Kultur meist nur eintriebig wachsen. Diese Vielköpfigkeit entsteht, wenn das Wachstumsmeristem des Kaktus durch Umwelteinflüsse beschädigt wird, z.B. infolge eines Fraßschadens.

Nun möchte ich hier nicht gleich eine Herde Rehe auf die Kakteensammlung hetzen, damit z.B. die Lobivia famatimensis v. bonnieae einen Seitentrieb bekommt.

Aber hat jemand von euch schon einmal ausprobiert das Meristem so zu verletzen, das Seitentriebe entstehen, und der Kaktus nicht dabei verunstaltet wird?

Kann man dies eventuell durch anritzen des Wachstumskegels mit einer Rasierklinge o.ä. erzielen, oder bringt nur das brachiale Köpfen der Pflanzen den gewünschten Erfolg? Letzteres wirkt meines Erachtens aufgrund der glatten Schnittfläche unnatürlich, und muss außerdem aufgrund der Großflächigkeit desinfiziert werden.

Bevor ich nun mit dem Skalpell an einigen billigen 0815-Kakteen herumteste, würde mich interessieren, ob diesbezüglich bereits Erfahrungswerte vorliegen.