Gestern, auf der Vorstandssitzung, berichtete ein Mitarbeiter der Freien Universität Berlin von bedeutenden Neuigkeiten in der Kakteenwelt: Nach der Entschlüsselung des vollständigen Genoms des englischen Kakteenforschers Dr. Hunt mit US-Amerikanischer Unterstützung (Bill & Melinda Gates Fundation) blieben nunmehr nur noch 18 (!) Kakteengattungen als gültig bestehen! „Damit hätte die Wichtigtuerei der Kakteensammler des 20. Jahrhunderts ein Ende, nach der sich jeder seine eigene Gattung definiert hätte!“ Unter den 18 Gattungen seien allein 7 Opuntienartige, sodass fast alle gewohnten Namen ungültig seien. Ein entsprechender Fachartikel solle demnächst in den PNAS (Proceedings of the National Academy of Sciences of the United States of America) erscheinen. Für mehr Gattungen sei die Familie der Cactaceen erdgeschichtlich einfach zu jung.
Innerhalb der IOS seien die Ergebnisse höchst umstritten. Gerade konservativere deutsche Vertreter gründen zur Zeit eine Konkurrenzorganisation, die I.S.O. (Internationale Sukkulenten Organisation), um dem Gen-Wahn etwas entgegenzusetzen und ältere europäischen Traditionslinien zu erhalten, die dem menschlichen Empfinden näher kommen, wonach die Zuordnung zu Gattungen anhand äußerer Merkmale erfolgt.
Also ich schreibe erst einmal keine Schilder neu!
Grüße von
Marco
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